
Wie macht man sich als Gastronomiebtrieb krisensicher?
"Derzeit geht ganz Europa durch eine der größten Krisen der letzten Jahrzehnte. Das Coronavirus oder CoVid 19 Virus wird viele Gastronomiebetriebe, wie
Restaurants, Cafés und Bars, in die Insolvenz treiben auch viele Hotels werden von Schließungen durch das Coronavirus betroffen sein. Wer jetzt nochmal aufsteht und die Krise übersteht kann sich
für immer zukunftssicher machen" - Nick Stern
Betrachtet man welche Unternehmen derzeit am wenigsten betroffen sind, lässt sich daraus eine Strategie für das eigene Unternehmen ableiten. Die
meisten Unternehmen, die solide durch die Krise gehen, sind starke Marken. Sie haben ein breites Portfolio an Produkten und Dienstleistungen und besitzen somit mehrere
Einkommensströme. Wie kann man nun selbst von solchen Unternehmen profitieren und eine solche Strategie in das eigene Unternehmen implementieren?
Ein Beispiel für eine starke Marke mit einem breiten Produktportfolio ist der LVHM Konzern.
Der Konzern ist im Besitz von teuren und weltbekannten Luxusmarken in mehreren Bereichen. Neben dem Hauptgeschäft mit Mode, Lederwaren
& Champagner (daher auch der Konzernname) verdient der Konzern sein Geld mit Uhren, Parfüm, Medien, Kosmetika Schmuck uvm. Alles im Luxus-Segment angesiedelt. In jedem Bereich hat LVHM starke
Marken, die eine Bekanntheit genießen und mehr sind, als das Produkt das man kauft. Die Marke wird oft mit einem Lifstyle oder Lebensgefühl in Verbindung gebracht. Zu Marken hat man oft eine
persönliche Bindung und deswegen unterstützt man sie auch in Krisen. Im Gegensatz, zu Unternehmen die keine starke Marke haben, bei denen es nur um das Produkt bzw. den Nutzen geht. Das
unterscheidet: Marken (Brands) - von Unternehmen. Starke Marken ist es erlaubt höhere Preise zu verlangen und es wird ihnen auch mal ein Fehler verziehen. Aber Warum ist das so? Marken habe sich
ein Image aufgebaut: sei es durch tolle Produkte, einzigartiges Design, perfekten Kundenservice, starke Marken-Botschafter (Beispiel: Nike mit Michael Jordan) oder eine Kombination der genannten
Punkte. Es ist "en vogue" sich mit der Marke zu zeigen, denn sie symbolisiert oft Attribute, mit denen man selbst in Verbindung gebracht werden will ( Beispiel: Red Bull -> Sport,
Waghalsigkeit oder Mut) und somit ist es Marken erlaubt, höhere Preise zu verlangen. Sollte trotzdem was negatives mit der Marke in Verbindung gebracht werden, wird es schneller verziehen. Man
weiß, es war ein "Ausrutscher" und das sorgt auch dafür, dass Kunden treuer sind als gegenüber anderen Unternehmen, denn es ist einem klar, was man bekommt. Man gibt Marken einen
Vertrauensvorschuss (Beispiel: Apple mit dem Iphone: Kunden die mit dem Iphone zufrieden waren, werden auch in Zukunft ein Iphone kaufen weil sie wissen, was sie bekommen). Die oben genannten
Punkte führen dazu, dass LVHM ein starkes Hauptgeschäft durch ihre Marken (Brands) hat.
Nun zu Punkt zwei: Der Diversifikation des Produktportfolios
LVHM hat über Jahre und Jahrzehnte immer mehr Unternehmen gekauft und sich breit aufgestellt. Sie sind nicht rein auf den
Verkauf von Mode oder Champagner angewiesen, sondern haben viele andere Bereiche, die ihnen weitere Einkommensströme erzeugen. Wenn es also zu einer Phase kommt, wo kein Champagner oder Mode mehr
gekauft wird, hat LVHM weitere Bereiche die für Einkünfte sorgen und somit haben sie sich von der Abhängigkeit - in einem Bereich - gelöst und sind krisensicher. Wenn die Krise dann vorüber ist,
erholt sich der Konzern relativ schnell durch seine Marken, denn die Marken werden, ja nicht vergessen und wieder gekauft, sobald die Krise vorbei
ist.
Diese zwei Punkte: Hauptgeschäft mit starker Marke + breites Produktportfolio führen dazu, dass man für zukünftige Krisen sehr gut aufgestellt
ist.
Warum habe ich LVHM als Beispiel gewählt?
LVHM ist rein im Luxussektor angesiedelt und der ist in der Coronakrise stark eingebrochen. Kunden kaufen
derzeit kaum Luxusartikel und da hilft auch die breite Diversifikation von LVHM nichts. Alle ihre Produkte sind im Luxus-Segement. Das hat den Konzern aber nicht erschreckt. Er hat seine
Produktion umgestellt auf Desinfektionsmittel und Atemschutzmasken. Somit komme ich zum dritten Punkt, wie man sich als Unternehmen krisensicher macht. Man muss sich den Umständen entsprechend
anpassen und sein Unternehmen dahingehend umstrukturieren. Wie das funktionieren kann, erkläre ich noch.
Die Strategie, die ich anhand des Beispiels von LVHM erklärt habe, lässt sich auch auf kleine
Unternehmen anwenden. Zum Beispiel gibt es in Innsbruck eine Cafékette - die auch Kaffee selbst röstet - und die durch das Coronavirus alle Cafés schließen musste. Sie haben damit begonnen, den
Kaffee abzupacken und zu liefern. Somit haben sie auch einen zusätzlichen Einkommensstrom nach der Krise geschaffen. Sie haben eine Infrastruktur für den Verkauf und Versand von Kaffee aufgebaut,
die sie natürlich nach der Krise weiterverwenden werden. Des weiteren haben sie ein mobiles Baristabike und bieten Barista - Schulungen an. Sie erfüllen alle drei der oben genannten Punkte:
Hauptgeschäft mit starker Marke, breites Produktportfolio, schnelles Anpassen der Produktpalette an die Krise.
Es ist egal, ob man ein riesiger Konzern ist oder ein Solopreneur. Jeder kann sein
Unternehmen, mit diesen drei Punkten, krisensicher machen.
Fazit:
Erstens: Das Hauptgeschäft stärken
Das Hauptgeschäft zu einer starken Marke ausbauen, die viele treue Kunden hat und durch die man in Krisenzeiten Unterstützung erfährt. Viele Betriebe leben
nämlich derzeit davon, dass ihre "Stammkunden", gerade in Coronazeiten, bewusst bei dem Unternehmen bestellen damit es "überlebt". Wie man sein Unternehmen zu eine Marke macht, erkläre ich meinen
Kunden in Schulungen, Einzelgesprächen oder bei einer Unternehmensanalyse.
Zweitens: Das eigene Portfolio erweitern
Der zweite Lösungsansatz ist, dass man sein Geschäft erweitert bzw. diversifiziert um mehrere Einkommensströme zu generieren, auf die man dann auch in
Krisenzeiten zugreifen kann. In der Gastronomie und Hotellerie ist das ziemlich einfach, durch die Möglichkeit der mobilen Gastronomie z.B könnte man im Fall der derzeitigen Situation seine
Kunden mit einem Gastrobike direkt nach Hause beliefern. Ist man ein Restaurant, kann so sein Essen kostengünstig, und ohne Abgabe an einen Lieferdienst, zugestellt werden und man kann
gleichzeitig seine Mitarbeiter auslasten.
Drittens: Das Produkt schnell anpassen
Es ist egal in welche Branche man sich befindet, man hat die Möglichkeit sein Portfolio zu erweitern, denn man besitzt Fachwissen in einem Kernbereich und
dadurch ergeben sich neue Möglichkeiten. Man muss vielleicht nur die Distributionswege anpassen. Wie man am Beispiel der Coronakrise erkennt: Müssen Restaurants schnell reagieren und z.B die
Infrastruktur für einen Lieferdienst schaffen, seine "Stadtbekannten" Steaks verschicken oder einen Lebensmittelbox mit leckeren Rezepten versenden. Es gibt unendlich viele Beispiele wie man sein
Wissen und seine Produkte einsetzten kann, man muss es nur tun... und schnell tun.
Mehr zu dem Thema und detaillierte Informationen im direkten Kontakt.
Ein Artikel von:
Nick Stern
Geschäftsführer von glori.at
Geschäftsführer von glori.at
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